Kenia

Jambo!! Wir sind im Land der Brothers and Sisters angelangt. Ab jetzt wird auf der linken Seite gefahren. Wobei zu beachten ist, dass hier in Kenia nicht wie bei uns dort links ist wo der Daumen rechts ist, sondern dort wo die Piste besser ist. Das führt bei Gegenverkehr zu, im wahrsten Sinne des Wortes, unausweichlichen Problemen.


Die schlechteste Piste Afrikas

sollen die 500km zwischen Moyale und Isiolo sein. Der Regen der vergangen Tage trug nicht unbedingt dazu bei, den Zustand der Piste zu verbessern. Zum Glück haben wir reine Wüstenreifen montiert, die wie schon der Name der Reifen “Desert” besagt sich hervorragend für Schlamm aller Arten eignet. :-( Teilweise war die Piste rutschig wie Schmierseife und wir kamen nur im Schritttempo voran. Über den ganzen Tag verteilt begegneten uns ganze 2 LKW und 3 Geländewagen, der Rest war so klug daheim zu bleiben. Teilweise war die Piste so schlammig, dass sich das vordere Schutzblech zusetzte und das Vorderrad blockierte. – Ein Gefühl, wie wenn man bei voller Fahrt plötzlich einen Stecken zwischen die Speichen steckt. Bei Stephan mussten wir das vordere Schutzblech abbauen, da sonst kein Vorwärtskommen mehr möglich war. Nach 2 Tagen hatten wir das schlimmste hinter uns. Aufgrund der starken Vibrationen mussten unsere Motorräder ganz schön leiden – bei Stephan brachen beide Kofferhalterungen des öfteren und bei mir riss die rechte Tasche vom Tankrucksack ab. Zudem verloren wir diversen Schrauben und Muttern.

eine der zahlreichen Wasserdurchfahrten

Eigentlich wurde die Straße bereits 3x von der EU bezahlt, aber das Geld verschwand jedes Mal auf unerklärliche Weise. - Verkehrsminister in Kenia ist wohl ein sehr gut bezahlter Job.

so macht Motorradfahren Spaß...Krieger am Straßenrand


Gleichgewicht um jeden Preis...

Nach 2 Tagen Schlammpiste legten wir in Archer’s Post einen Stop ein und besuchten den Samburu NP. Da wir leider nicht mit dem Motorrad in den Park fahren durften mussten wir uns ein Pickup mieten. – Als uns im Park ein Elefant laut trompetend verfolgte zeigte sich auch bei uns Verständnis für diese Regelung.

Zeltplatz vor dem Samburu NP

Bei der Wahl des Pickups stolperten wir einmal mehr über unsere Sparsamkeit: Der über 30 Jahre alte Landrover hatte kein Allrad mehr, so dass wir das ein oder andere Mal schieben mussten. Zudem hielten sich Fahrbereitschaft und Stillstand der Karre aufgrund technischer Probleme zeitmäßig in Waage. Trotzdem oder gerade deshalb war es für uns ein einmaliges Erlebnis die wilden Tiere in freier Natur zu beobachten.

kurz bevor sie uns verfolgt haben

“Just one minute” dauerte in diesem Fall etwa 1,5h, bis er endlich einsah, das dort mit schieben nicht mehr viel zu holen war und er Hilfe organisierte.

da half auch kein Schieben mehr - unser Fahrer auf der Suche nach Handy-Netz

Nachdem es 2h geregnet hatte, hatten sich die Straßen in Flüsse verwandelt und für unseren betagten Ländi gab es kein weiterkommen mehr. Das erste etwa 250m lange und teils mehr als 1m tiefe Wasserloch hatten wir gerade noch geschafft als das Wasser in der Zündanlage die alte Kiste endgültig zum Stillstand brachte. Diesmal dauerte “Just one minute” 3 h und wir wurden irgendwann als es schon dunkel war von einem anderen Auto aufgelesen und zurück zu unserem Hotel gebracht.

vor 3h war das noch die Landebahn für 8-sitzige Flugzeuge – jetzt steht das Wasser über 1m tief

Da es die ganze Zeit regnete beschlossen wir recht zügig nach Nairobi zu fahren, um dort etwas zu relaxen, unsere Motorräder zu warten und Reiseinformationen zu besorgen.

jetzt kann’s nur noch bergab gehen – wir haben den Äquator überquert

Während unser Zeit in Nairobi regnete es fast die ganze Woche durchgehend. Obwohl wir unser Zelt am höchsten Punkt aufgestellt hatten, stand es meist teilweise unter Wasser. An einem Tag stand das Wasser ca. 5 cm hoch, so dass wir auf ein Zimmer ausweichen mussten. -Zum Glück war gerade eines frei.
Da wir vom Regen die Nase voll hatten, brachen wir Richtung Mombasa zur Küste auf. Dort hatten wir dann auch 5 Tage super Wetter, Traumstrand und alles was sonst noch so dazu gehört.

Sonnenuntergang am indischen Ozean


Unser Schlafplatz direkt am Meer


Stephan beim Sandeln


was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr...

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