Israel

Nach knapp einer Woche kamen wir in Israel an - falls wir gewusst hätten, was auf uns zukommt wären wir nur halb so entspannt gewesen...


"Face Controll" tönte es in Haifa aus den Lautsprechern, jeder musste zur Passkontrolle anrücken. (auch wir, obwohl wir erst in Ashdod ausstiegen). Es folgte ein etwa halbstündiges Verhör mit eher mehr wie weniger schwachsinnigen Fragen. - Zum Glück hatte uns der Kapitän vorgewarnt, so dass Stephan und ich unsere Aussagen abstimmen konnten. Ein paar Wochen zuvor hatte die Befragung bei einem Passagier über 12h gedauert.
Einen Tag später in Ashdod: "Face Controll" die 2.
Dieser Tag fing so beschissen an, wie er aufgehört hat. Nach einer erneuten Befragen von einem ganzen Rudel Sicherheitspersonal (ähnlich der Befragung in Haifa, nur länger) konnten wir dann mit den Motorrädern das Schiff verlassen.
Um das ganze Drama abzukürzen: wir waren von 10 Uhr morgens bis 15 Uhr am darauf folgenden Tag auf dem Hafengelände (mit einer kurzen Übernachtung am Strand außerhalb des Hafengeländes)
Zusammenfassung:
  • Gepäckkontrollen: 5x (bis aufs Hemd) erst der Sprengstoffhund, dann durchleuchten und dannach alles auspacken und von den Grenzerinnen durchschauen lassen - jede Dose wurde geöffnet, jedes Schräubchen geprüft
  • Ausweiskontrolle: 40x (gefühlte 1000x - mein druckfrischer Ausweis sieht aus wie 20Jahre alt)
  • Abzockergebühren für nix und wieder nix: 125 US an die Reederei
  • Zeitbedarf: ca. 30 h
  • Telefongebühren: ca. 140 E
  • graue Haare: 300 p/P + 200 die unwiederbringlich ganz ausgefallen sind
  • auf dem Hafengelände in voller Motorradkluft zu Fuß zurückgelegte km: ca. 15 km

ich habe hier mal versucht unsere Wege zu rekonstruieren

Eigentlich wollten wir aufgrund der Sicherheitslage sofort nach Ägypten weiter fahren, da wir aber noch nach Tel Aviv mussten um die Visa für Ägypten zu beantragen und uns Land und Leute nach dem Hafen-Stress immer mehr gefielen , sind wir dann doch länger geblieben.

Wir haben immer am Strand wild gecampt - dort gab es immer irgendwo Toiletten und Duschen. Bei Tel Aviv haben wir eine super Platz gefunden. Die Anfahrt zu unserem Platz war sandig und sehr steil - beim runter bremste der Sand wunderbar - am nächsten Tag beim hochfahren war die Bremswirkung leider genauso stark. - Alles Gepäck herrunter, viel Anlauf und schieben, dann war es nach einer Std. geschafft. - Seitdem sind wir auf der Zeltplatzsuche etwas vorsichtiger.

war steiler als es aussah - nach 1ner Std. harter Arbeit waren endlich beide Motorräder oben - Stephan gibt alles

da half auch kein schieben mehr

Nach Tel Aviv fuhren wir nach Jerusalem und schauten uns die Altstadt an. Dannach ging es gleich weiter ans tote Meer. Der Auftrieb ist so stark, dass schwimmen unmöglich ist. Die Beine bekommt man nicht unter das Wasser. Man kann etwa bis zur Brust ins Wasser laufen, dann kippt man entweder auf den Bauch oder Rücken - gar nicht so leicht sich von der einen Seite auf die andere zu drehen. Die Wassertemperatur liegt bei etwa 35 C.

An dieser Stelle noch ein Gruß an Wolfgang N. und Stefan M. - Ich habe das Tote Meer endlich gefunden.


das obligatorisch Foto darf natürlich nicht fehlen - eine Zeitung war leider nicht aufzutreiben

Viel zu schnell war die Zeit in Israel vorüber und wir fuhren weiter nach Ägypten auf die Sinai-Halbinsel.


Der Weg ins gelobte Land begann steinig und teuer, ist aber auf jeden Fall eine Reise wert. Die Leute sind alle sehr hilfsbereit, offen und freundlich.